René Müller-Ferchland: Ein Autor, zwei Frauen, zwei Gesellschaftssysteme, zwei Dutzend Gäste

Ein Rückblick auf die Lesung mit René Müller-Ferchland: Ein Autor, zwei Frauen, zwei Gesellschaftssysteme, zwei Dutzend Gäste.

Lesung René Müller-FerchlandStadtbibliothek Eisenberg/Thür.
Lesung René Müller-Ferchland

Einen spannenden, emotional berührenden, nachdenklichen, trotzdem nicht schwermütigen Abend erlebte das Publikum mit dem Autor René Müller-Ferchland, der aus seinem dritten Roman "Weiße Hunde" in der Stadtbibliothek Eisenberg las.

Anhand der ungewöhnlichen Freundschaft zweier Frauen nähert sich René Müller-Ferchland literarisch und mit sehr viel Feingefühl dem Thema "Zwangsadoption" in der DDR. Er fokussiert damit ein Kapitel der Geschichte, das bisher kaum aufgearbeitet und wenig erforscht wurde.

Während des prononcierten Vorlesens von R. Müller-Ferchland hätte man die berühmt-berüchtigte Stecknadel fallen hören können.

Sehr aufschlussreich, teilweise erschreckend, waren für die Gäste, die ihr Interesse durch zahlreiche Fragen bekundeten, die Erkenntnisse, die der Autro während seiner umfangreichen und tiefgründigen Recherchen zum Thema Zwangsadoptionen in der DDR gewann und von denen er im anschließenden Gespräch berichtete. Geschah, wenn überhaupt, bisher Aufarbeitung, dann seitens privater Initiativen, jedoch nicht staatlicherseits.

Es bleibt zu hoffen, dass die seit 2022 begonnene Studie eines interdisziplinären Forschungsteams zum Thema "Zwangsadoptionen in der DDR/SBZ in der Zeit von 1945 bis 1989", ermöglicht durch das Bundesministerium des Inneren, Licht ins Dunkel bringt, eine Aufarbeitung erfolgt und Hilfe für Betroffene nicht zu spät kommt.

Wir danken dem Schriftsteller René Müller-Ferchland für den interessanten Abend!