Haushalt für 2026 beschlossen

Symbolbild Finanzen

Für die Stadt Eisenberg ist der Haushalt für das kommende Jahr 2026 beschlossen worden. In der Sitzung des Stadtrates am Donnerstag, den 11. Dezember 2025, wurden damit die Weichen für die Arbeit der Stadtverwaltung im kommenden Jahr gestellt.

In Eisenberg ist es mittlerweile Tradition, dass in der letzten Sitzung des Jahres der Haushaltsbeschluss auf der Tagesordnung steht, auch weil so die Zeit der vorläufigen Haushaltsdurchführung im Frühjahr, zu welcher nur zwingend notwendige Ausgaben getätigt werden dürfen, so kurz wie möglich gehalten wird. Erst wenn Beschluss und Würdigung durch die Rechtsaufsicht des Kreises vorhanden sind, können alle Projekte gestartet werden. 

Die entsprechenden Vorbereitungen und Beratungen zum wohl wichtigsten Beschluss des Jahres haben dabei bereits in den Sommermonaten begonnen. So sind im Vorfeld der Beschlussfassung im Stadtrat, intensiv die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung wie auch die Gremien der Stadt Eisenberg eingebunden gewesen.

In diesem Jahr war die Aufstellung des Haushaltes mit besonderen Anstrengungen für den Kämmerer der Stadt Eisenberg, Steve Gambke verbunden. Neben dem Haushalt für die Stadt Eisenberg sind noch fünf weitere Haushalte für die Gemeinden Rauschwitz, Mertendorf, Hainspitz, Gösen und Petersberg im Team der Kämmerei zu erstellen.

Vordergründiges Ziel des Kämmerers wie auch des Bürgermeisters Michael Kieslich war es, den sogenannten Haushaltsausgleich darzustellen zu können und somit allen Gesetzesvorgaben zu entsprechen, um gleichzeitig die Handlungsfähigkeit der Stadt zu gewährleisten.

Hierzu war es notwendig bereits im August die Mittelanmeldungen durch die einzelnen Ämter und Fachbereiche einzuplanen, also die Projekte und Maßnahmen, welche in 2026 umgesetzt werden sollen. Diese waren in diversen Abstimmungsrunden innerhalb der Verwaltung, wie auch in den Gremien mit den Einnahmen in Einklang zu bringen.

Besondere Herausforderungen in diesem Jahr

Dies stellte sich in diesem Jahr als besonders anspruchsvoll dar, da sich die Finanzsituation der Stadt Eisenberg, wie auch aller anderen Kommunen in Thüringen mit den Auswirkungen der Kostensteigerungen verändert hat. „Es ist grundsätzlich schwerer für die kommunale Familie Haushalte aufzustellen, da auch die Gemeinden mit den gleichen Kostenentwicklungen zu kämpfen haben wie Unternehmen oder Privathaushalte“, machte Gambke deutlich.o

Große Herausforderungen bei der Haushaltsaufstellung waren diesmal die Ertragssituationen bei Grund- und Gewerbesteuer. Mit der Grundsteuerreform kam 2025 eine deutliche Ertragsminderung im Vergleich zum Vorjahr von rund 300.000 Euro einher. „Dieser Betrag fehlt uns wahrscheinlich auch 2026, dennoch ist die Stadt Eisenberg bestrebt im Sinne ihrer Bürgerinnen und Bürger die Hebesätze hier stabil zu halten.“ unterstrich Bürgermeister Kieslich. Gleiches gilt auch für die Gewerbesteuer, auch wenn hier ebenfalls Mindereinnahmen zu verzeichnen sind. Dies liegt vor allem daran, dass Gewerbesteuervorauszahlungen in einigen Fällen zum Teil zurückerstattet werden mussten. „Dennoch halten wir die Hebesätze stabil, um auch weiterhin für Unternehmen attraktiv zu bleiben.“, betonte Kieslich.

Der Ausfall dieser Steuereinahmen muss an anderen Stellen wieder kompensiert werden, was zunehmend schwerer fällt, denn wie in allem Bereichen steigen die Aufwendungen, wie die Preise für Energie, Lohn- und Materialkosten wie auch die Baupreise. Auch die Umlagen, welche Eisenberg an den Landkreis zu leisten hat, steigen weiter, da auch das Landratsamt unter Kostendruck, beispielsweise im Sozialbereich, steht. In der Eisenberger Kämmerei hofft man diesbezüglich auf die in Aussicht gestellte Gesetzesänderung beim kommunalen Finanzausgleich und somit auf mehr Unterstützung des Landes.

Investitionen in Eisenberg ab 2026

 Im Haushalt bereits enthalten ist der Einsatz der Mittel aus der im Allgemeinen als „Sondervermögen für Investitionen“ bekannten Investitionsoffensive. Eisenberg erhält aus dem rund eine Milliarde Euro umfassenden Thüringer Topf im Zeitraum von 2026 bis einschließlich 2029 rund 2,9 Millionen Euro für Investitionen, welche nach aktuellem Stand vom Land als Darlehen über die Thüringer Aufbaubank ausgezahlt werden sollen. Der Beschluss des Landes steht hierzu jedoch noch aus.

Investiert werden soll laut Haushaltsplan das Geld in Projekte, welche vor allem so angelegt sind, dass daraus niedrigere Unterhaltungskosten entstehen. Festzuhalten ist, dass ohne diese Mittel diverse Investitionen auf der Kippe stehen würden.

Zum Investitionsplan der Stadt Eisenberg gehören indes die Fortführung der Maßnahmen am Verkehrskomplex Roßplatz, hier der zweite und dritte Bauabschnitt, die Neuanschaffung der Drehleiter sowie die Ertüchtigung der Gebäudestruktur üder Feuerwehr, die technische Weiterentwicklung des Bauhofes, die Ertüchtigung weiterer Spielplätze im Stadtgebiet und die weiterhin notwendige Unterstützung der Eisenberger Kitas, welche mit dem Wegfall der Infrastrukturpauschale nun in ihren Maßnahmen direkt unterstützt werden sollen. Auch die Eisenberger Bäder werden im investiven Bereich berücksichtigt. So stehen Maßnahmen bei den Schwallwasserbehältern im Freibad und an der Lüftungsanlage des Hallenbades auf dem Programm.

Zum Zahlenwerk des Haushaltes 2026

Das Gesamthaushaltsvolumen, also allen Ausgaben der Stadt Eisenberg für 2026, ist mit rund 27 Millionen Euro veranschlagt. Darin enthalten die Investitionen wie auch die sonstigen Verpflichtungen wie Lohnzahlungen, Ausgaben für Dienstleistungen und alle weiteren Aufwendungen der Stadt.

Die Pro-Kopf-Verschuldung sinkt weiter und hatte zum Stand 31. Dezember 2024 einen Stand von 287 Euro erreicht, ein Trend der sich auch für 2025 abzeichnet. Die rund 3,1 Millionen Euro Schulden, die aktuell noch zu Buche stehen, werden mit einer ambitionierten Tilgungsleistung von rund 600.000 Euro pro Jahr bis voraussichtlich 2032 getilgt. Bei der Pro-Kopf-Verschuldung liegt Eisenberg zurzeit im Vergleich mit dem Kreis (721 Euro pro Einwohner) und dem Land (522 Euro pro Einwohner) unter Durchschnitt. Falls die Investitionsunterstützung des Landes jedoch wirklich als Darlehen ausgezahlt werden sollte, wird dieser Wert sich selbstverständlich wieder verändern.

Arbeitsgrundlage geschaffen

Bürgermeister Michael Kieslich dankte dem Stadtrat für das Ergebnis und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiten der Verwaltung für die Vorbereitung und die Beschlussfassung des Haushaltes. „Damit ist die Arbeitsgrundlage für 2026 geschaffen und die Handlungsfähigkeit in herausfordernden Zeiten gegeben.“, so Kieslich.

Weitere Informationen zum Haushalt finden Sie auf unserer Website im Ratsinformationssystem ALLRIS.